Aktivisten in saudi arabien frauen
Die Hälfte der Haftstrafe - die zwei Jahre und zehn Monate, die Al-Hathlul bereits im Gefängnis verbrachte - wurde in eine Bewährungsstrafe umgewandelt. Das meldet die saudische Nachrichtenseite Sabq. Damit könnte die Jährige im März freigelassen werden. Zudem wurde ein Reiseverbot von fünf Jahren verhängt. Das Urteil ist 30 Tage lang anfechtbar. Sie habe das Herrschaftssystem kippen wollen. Al-Hathlul zählt zu den international bekanntesten Aktivisten in der streng islamischen Monarchie Saudi-Arabien und wurde vor allem durch die Kampagne für ein Ende des Autofahrverbots für Frauen bekannt. Sie wurde im Mai festgenommen - kurz bevor das Fahrverbot aufgehoben wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte die Höchststrafe von 20 Jahren Haft gefordert. Nachdem sie vor dem Strafgericht in Riad angeklagt worden war, wurde ihr Prozess vergangenen Monat an den Specialised Criminal Court SCC verlegt , der nach Angaben von Aktivisten für die Verhängung langer Haftstrafen berüchtigt ist. Er wird demnach auch dazu benutzt, kritische Stimmen unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung zum Schweigen zu bringen.
Aktivistinnen in Saudi-Arabien: Fortschritte und Herausforderungen
Das Gericht begründete die harte Strafe im Berufungsurteil auch mit dem Kampf gegen Terrorismus. Die in Berlin und London ansässige Menschenrechtsorganisation ESOHR sprach von einem "beispiellosen und gefährlichen" Urteil und einem möglichen Schritt der weiteren Eskalation gegen Aktivistinnen im Land. Diese seien in vergangenen Jahren willkürlich verurteilt und in einigen Fällen schwer gefoltert worden. GCHR bezeichnete das Urteil als eine "Botschaft der Drohungen und Einschüchterung von Kronprinz Mohammed bin Salman", dem faktischen Herrscher des Königreichs, an "alle Internet-Aktivisten". Dies sei das "Schicksal all derjenigen, die soziale Netzwerke nutzen". Bundeskanzler Olaf Scholz telefonierte am Dabei sei unter anderem um "wirtschaftspolitische Fragen" sowie "globale Auswirkungen" des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gegangen. Die US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen in der direkten Verantwortung. Dieser hat bestritten, die Tat angeordnet zu haben. Saudi-Arabien steht auch wegen seines Militäreinsatzes im Nachbarland Jemen in der Kritik.
Frauenrechte in Saudi-Arabien: Aktivistinnen im Fokus | Weil sie bei Twitter Aktivisten folgte und deren Beiträge teilte, muss eine Frau aus Saudiarabien für 34 Jahre ins Gefängnis. Menschenrechtler sprechen von der schwersten Strafe, die in dem Land je gegen eine Aktivistin verhängt wurde. |
Saudi-Arabien: Aktivistinnen für Frauenrechte | Weil sie bei Twitter ein Konto hatte, Aktivisten folgte und deren Beiträge teilte, ist eine Frau in Saudi-Arabien zu 34 Jahren Haft verurteilt worden. Durch ihre Aktivitäten bei dem Online-Dienst habe Salma al-Schihab die "gesellschaftliche und staatliche Sicherheit destabilisiert", zitierte die Menschenrechtsorganisation GCHR am |
Frauenaktivisten in Saudi-Arabien: Einsatz für Gleichberechtigung | Bis zum Juni durften Frauen in Saudi-Arabien nicht selbst mit dem Auto fahren. Die bekannten Feministinnen Loujain al-Hathloul, Iman al-Nafjan und Aziza al-Yousef und acht weitere Aktivistinnen kämpften unter anderem für eine Aufhebung dieses Fahrverbots. |
Frauenrechte in Saudi-Arabien: Aktivistinnen im Fokus
Weil sie bei Twitter Aktivisten folgte und deren Beiträge teilte, muss eine Frau aus Saudiarabien für 34 Jahre ins Gefängnis. Menschenrechtler sprechen von der schwersten Strafe, die in dem Land je gegen eine Aktivistin verhängt wurde. Durch ihre Aktivitäten bei dem Online-Dienst habe Salma al-Schihab die «gesellschaftliche und staatliche Sicherheit destabilisiert», zitierte die Menschenrechtsorganisaiton GCHR am Mittwoch aus den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Es sei die härteste Strafe, die im Land jemals gegen eine Aktivistin oder einen Aktivisten verhängt wurde. Die zweifache Mutter und Doktorandin al-Schihab lebt eigentlich in Grossbritannien. Während eines Heimatbesuchs in Saudiarabien im Januar wurde sie wenige Tage vor ihrer geplanten Rückreise festgenommen. Sie gehört der schiitischen Minderheit an, die in dem sunnitischen Land diskriminiert und verfolgt wird. Zunächst wurde sie zu sechs Jahren Haft verurteilt, ehe das Strafmass in einem Berufungsverfahren dann auf 34 Jahre erhöht wurde.
Saudi-Arabien: Aktivistinnen für Frauenrechte
Nun drohen ihnen mehrere Jahre Haft! Fordere jetzt ihre sofortige Freilassung! Loujain al-Hathloul, Iman al-Nafja, Aziza al-Yousef, Amal al-Harbi, Dr. Abir Namankni, Dr. Hatoon al-Fassi und eine weitere Frau gehören zu einer Gruppe von saudischen Aktivistinnen, die seit Mai im Zuge einer Verhaftungswelle festgenommen wurden. Viele der angeklagten Aktivistinnen haben sich für die Aufhebung des in Saudi-Arabien geltenden Fahrverbots für Frauen eingesetzt. Am Bis zu dieser ersten Anhörung am März befanden sich die Frauen ohne Anklage in Haft. Mehrere Frauen wurden gefoltert, sexualisierter Gewalt ausgesetzt und in anderer Weise misshandelt. Im Juli wurden zwei bekannte Menschenrechtsverteidigerinnen — Samar Badawi und Nassima al-Sada — ebenfalls willkürlich festgenommen. Die bekannte Feministin und Akademikerin Hatoon a-Fassi wurde Berichten zufolge ein paar Tage nach der Aufhebung des Fahrverbots im Juni ebenfalls inhaftiert. Trotz Reformversprechen während des Zusammentreffens in Genf, sind Frauenrechtlerinnen weiterhin inhaftiert.